Nicht immer bin ich in Reiselaue. Nach gut drei Monaten unterwegs bin ich erstmals reisemüde geworden. Auch fällt mir nach dem gemeinsamen Reisen das alleine reisen in den ersten Tagen schwer. Nach Kuba kam ich wieder in Mexico an und wollte einfach einige Tage am gleichen Ort bleiben, das Erlebte setzen lassen und «verdauen» was ich schon gesehen hatte. Nicht packen, nichts Neues ansehen, keine Hostelsuche per Internet, ich blieb eine Woche in Tulum in der Nähe des Meeres in einem chilligen, günstigen Hostel. Gewöhnte mich an den grossen Schlafsaal mit einer winzigen Dusche für alle und lernte verschiedene Reisende kennen. Nicht immer musste ich abends noch bis in alle Nacht Party machen, ich wollte etwas Zeit für mich haben und war morgens immer die erste, die frühstückte und mit dem Velo an den Strand radelte. Nach diesen ruhigen Tagen am Meer war ich wieder bereit für ein neues Land. Mexico hatte ich den 6 Wochen gut kennengelernt.
Ich war mir nicht sicher, wollte ich die ganze Reise nach Costa Rica per Bus machen, oder doch lieber per Flugzeug weiterreisen? Also sah ich mir kurzfristig im Flughafen Cancun die Flüge an, doch es war nichts mit Last-minute-Flüge; zu teuer, nicht sofort buchbar. Also entschied ich mich, erst mal per Bus nach Guatemala weiterzureisen und das Ganze auf mich zukommen zu lassen. Ich fragte einige Mitreisenden über Guatemala aus und sie fanden die Natur schön, doch es brauche viel Zeit zum Reisen. Um das Vorhaben nicht alleine zu bestreiten, buchte mir eine Touristentour, die uns über die Grenze nach Belize und Guatemala brachte. Ich war nervös, als mich der Bus frühmorgens im Hotel abholte. Wir waren 9 Reisende und ich freundete mich schnell mit den richtig netten Touristen aus Deutschland und der USA an. In Belize City mussten wir in einen kleinen Bus wechseln, das Gepäck wurde in die hintersten Sitze verfrachtet und weiter im Landesinnern wurden nochmals einige Reisende mitgenommen. Der kleine Bus war übervoll, doch die Stimmung im Bus war gut, es wurden Reisetipps ausgetauscht. Dann über die letzte Grenze und ohne vorherigen Fragebogen über Personalien und Hintergründe der Reise ausfüllen zu müssen, wurde der guatemaltekische Einreisesstempel in den Pass eingetragen. Es war dunkel, als wir alle müde nach der gut 10 stündigen Reise in Isla de Flores ankamen. Alle Mitreisenden waren in einem Hostel auf der kleinen Insel im See stationiert, ich nicht, meine sehr billige Bleibe befand sich ausserhalb und der Fahrer des Tuktuks (einem Motorradtaxi) musste nachfragen, bis er mich vor einem schäbigen Hostel ablud. Am liebsten wäre ich wieder umgekehrt, denn es war gerade niemand da, ein Mädchen erklärte mir auf spanisch, das ich warten müsse, bis die Senora kam. Ich konnte kaum mehr sitzten, wollte einfach ein Zimmer für dir Nacht haben. Als die Frau endlich kam und ich den Betrag für die Übernachtung schon bezahlt hatte, realisierte ich, dass ich der einzige Gast im Schlafsaal mit 14 Betten und sehr durchgelegenen Matratzen war, ohne Internet (es funktionierte grad nicht) ohne Schliessfächer (es ist sicher hier, hörte ich sie sagen) doch ich wollte nicht nochmals ein anderes Hostel suchen, es war mir zu anstrengend, Ich fühlte mich hier nicht wohl und nahm immer meine wichtigen, persönlichen Dinge mit, wenn ich aus dem Hostel ging.
Guatemala finde ich schwieriger zum alleine reisen. Es gibt kein gut funktionierendes Busnetz und ich habe erstmals auf meiner Reise die Armut der Bevölkerung hautnahe erlebt, es machte mir zu schaffen.
Der nächste Ausflug am anderen Nachmittag zur Maya-Pyramide in Tikal war sehenswert, einige Mitreisende traf ich wieder. Die Ruinen befinden sich mitten im Urwald, es sind kleine Affen und Tucane in den Bäumen zu sehen. Es begann zu regnen und leider fand die Sunsettour ohne Sonnenuntergang statt. Hier ist es abends um 18.00 Uhr schon dunkel, den letzten Teil der Tour liefen wir bei Dunkelheit, glücklicherweise hatten wir Taschenlampen dabei. Das schlechte Wetter hielt den nächsten Tag an und ich war froh, weiterzureisen zu können.
Nun bin ich in Antigua und erstmals fühle ich mich wohl in Guatemala. Die Stadt ist nach einigen Erdbeben in der Vergangenheit mit wieder aufgebaut worden und sehr sauber. Hier habe ich ein neues, schönes Hostel gefunden mit netten Gastgebern, die mir gute Tipps für die Touren gaben und auch nachts noch Tee für die Gäste zubereiteten, bevor wir weiterreisten.
Saly Monica , eindrücklich, eindrücklich was du uns da schreibst. Ehrlich ich bewundere dich und ziehe den
Hut . Allein in in Zentralamerika. Ich nehme an diese Erinnerungen werden bei dir bleiben.
Ich wünsche dir viel Glück auf der Weiterreise und grüsse dich Werni u. Maries
Liebe Marlis, lieber Werner, schön von euch zu hören; es geht mir gut, bin inzwischen in Costa Rica angekommen; war am Pazifik und im Regenwald bei starkem Regen. Obwohl es nicht immer rund läuft in Zentralamerika geniesse ich die Reise. Liebe Grüsse und euch eine gute Zeit wünscht euch aus der tropischen Wärme Monika
Hallo Monika, eben haben wir wieder von deinen Reiseerlebnissen gelesen und manchmal geschmunzelt. Es ist heute der dritte Advent. Wir geniessen ruhige Tage und freuen uns auf unseren Familientag am 26. Du wirst dieses Jahr vermutlich andere Erlebnisse machen in dieser Zeit. Wir sind gespannt auf deine weiteren Einträge. Viel Freude und Mut für Unvorhersehbares. Liebe Grüsse Elisabeth und Ruedi
Liebe Elisabeth, lieber Ruedi, vielen Dank für die Kommentare, schön von Euch zu hören. Ja definitiv fällt dieses Jahr die Adventszeit anders aus als gewohnt, eben habe ich von meinen Kindern Fotos vom Guetslibacken bekommen und hier ist es heiss und tropisch, schon etwas seltsam. Bin heute morgen mit dem Bus um 4.00 Uhr morgens in Panama City angekommen und habe zusammen mit einem andern Reisenden aus Neuseeland in der grossen Busstation auf den Morgen gewartet, bis das Taxi mich zum Hostel brachte. Nun bin ich hier, doch das Zimmer kann ich erst am Mittag beziehen, bin soo müde, im Bus konnte ich diese Nacht schlecht schlafen. Und dann war noch der Grenzübertritt mit dem Bus von Costa Rica nach Panama gestern abend. Ich gehe nicht gerne über die Grenze abends und vermutete, dass wir wieder lange Wartezeiten haben würden wie bei der letzten Einreise von Nicaragua nach Costa Rica. Ich war sichtlich nervös und bat Gott um seine Hilfe für diese Fahrt. Ihr glaubt es nicht, es ging reibungslos bei den beiden Grenzübergängen und brauchte nur ca. 50 Minuten. Danke Gott für die Hilfe! Ja, es braucht wirklich manchmal Mut und Freude für Unvorhersehbares. Ganz liebe Grüsse Monika
Hallo Monika
Haben eben deine spannenden Berichte gelesen und uns über deine mutigen Abenteuer bewundert.
Hoffen dass dir irgenwo das Christkind begenet ist und du die Weihnachtstage besinnlich verbringen konntest. Wir wünschen dir weiterhin interessante Begegnungen, viel Mut und Glück auf deiner weiteren Reise. Viel Glück fürs 2017 mit ganz viel Gesundheit und Gottes Segen.
Liebe Grüsse aus der Heimat
Monica und Hans
Liebe Monica, lieber Hans,
vielen Dank für die lieben Grüsse und Wünsche aus der Heimat. Ich geniesse die Wärme Zentralamerikas, obwohl es hier öftes regnet und habe gehört, dass es in der Schweiz sehr kalt ist. Weihnachten haben wir in einem sehr kleinen Bergdorf in Panama recht unspektakulär mit Telefon in die Schweiz und Restaurantsuche bei warmen Temperaturen und kitschigen Weihnachtsdekorationen verbracht.
Euch allen ein gutes 2017 und liebe Grüsse aus Costa Rica
Monika
Euch ein gutes neues 2017 und liebe Grüsse Monika