Mein Reiseblog muss in «Richtungsüdwesten» umbenannt werden.

Vor 10 Tagen bin ich von Las Vegas mit einem Zwischenhalt in Mexico-City nach Oaxaca geflogen. Etwas mulmig war es mir schon zumute. Mexico-City, für uns Schweizer der Inbegriff von Drogenmafia und Korruption und ich alleine im grossen Flughafenkomplex! Ich hoffte einfach, dass die Person, die mich am Flughafen der Kleinstadt Oaxaca abholen sollte, wirklich dort war. Die Zeitverschiebung zur USA beträgt 2 Stunden, für mich war es noch nicht so spät, doch Ortszeit war kurz vor Mitternacht. Eine Frau mit einem kleinen Kind und einer Tafel «Maria Monika» stand in der Flugzeughalle, ich atmete erleichtet auf.  Zum Glück sprach sie gebrochen englisch, sie arbeitete früher bei der Sprachschule und fuhr mich zur Gastfamilie. Ob die wohl noch wach waren und auf mich warteten? Als das Auto anhielt und ich die düsteren und renovationsbedürftigen Häuser der Strasse sah, dachte ich: «Wo bin ich da gelandet?»

Die Frau des Hauses begrüsste mich kurz, zeigte mir das Zimmer; ein Bett, ein Gartenstuhl, ein Gartentischchen, ein kleiner Kasten, das war mein Reich für die nächstens vier Wochen. Dazu drückte sie mir 4 Schlüssel in die Hand; einen für den Kasten um den Pass einzuschliessen, einer für das Zimmer, einer für das Tor draussen und einer für die Haustüre. Soviele Schlüssel habe ich nicht mal in meinem grossen Haus daheim!

Ja, ich gebe zu, nach dem supermodernen Las Vegas hatte ich einen Kulturschock.

 

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Am nächsten Tag machte ich mich mit einem Stadtplan auf ins Zentum von Oaxaca (wird als Wahaca ausgesprochen) und suchte die Spanisch-Sprachschule. Dort im Zentrum sehen die Gebäude freundlicher und bunter aus als am Stadtrand. Die gut erhaltenen Kolonialbauten und Kirchen, sowie der Zocolo, der Hauptplatz inmitten der Stadt ist mit vielen Einheimischen und sehr wenigen Touristen bevölkert. Junge und alte Mexikaner, Kinder und Schuhputzer sind auf dem Platz, es wird Musik gespielt, getanzt und in den Restaurants nebenan gegessen. Und es werden überall auf der Strasse Waren angeboten; von Spielsachen über Getränke und Esswaren bis zu selbstgewobenen Kleidungsstücken und Kunsthandwerken. Jeder will etwas verkaufen!

 

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Mein Lieblingsfruchtstand nach der Sprachschule…

Einige Tage vor dem 2. November, dem fröhlichen und ausgelassenen Tag der Toten, dem «Dia de los Muertos»in Oaxaca.