Es war Zeit für einen Landeswechsel. Schon als ich im Herbst das Visa für Vietnam beantragte, musste ich meinen Ausreiseort schriftlich mitteilen. So fuhr ich mit einem Direktbus von Saigon nach Phnom Penh. Das ist eine ausgesprochen einfache Art von einem Land ins nächste zu gelanden. Im Bus war ein Guide, der die Zollangelegenheiten regelte, jeder Passagier musste ihm genau 40 US-Dollars, das Visa und den Reisepass aushändigen, bei der Ein-und Ausreisegrenze durch den Zollschalter gehen und danach im Restaurant warten.
Trotzdem war mir Unwohl. Ohne Pass fühlte ich mich verloren. Dazu lagen alle Pässe aufeinandergestapelt vorne im Bus auf dem Armaturenbrett. Uff, wenn das nur gut ging.
Eine Stunde später hielt ich glücklich mein wichtiges rotes Dokument mit dem Stempel des Königreichs Kambotscha in den Händen😊
Die Hauptstadt Phnom Penh liegt am Ufer des Mekongs und wird „Die Perle Asiens“ genannt. Was mir als erstes auffiel, war das Vorherrschende Gold und Orange. Tempel und Pagoden in Rot-Gold, Häuser mit kunstvoll geschnitzten und vergoldeten Ornamenten. Viele buddistische Mönche mit ihren orangen Kutten liefen durch die Strassen.


Ich bestaunte mit anderen Reisenden den Königspalast mit den klassischen Khmer-Dächern, die zum Himmel ragen. Im Palastgelände kann man die Silberpagode betreten. Der Boden ist mit 5000 Quadrat-Platten ausgelegt, welche jeder 1 kg Silber wiegt, insgesamt fünf Tonnen reines Silber!!! Es ist der Wohnsitz des regierenden König Sihamoni und kann nur besucht werden, wenn keine wichtigen königlichen Zeremonien stattfinden, ich hatte Glück.



Hier sah ich erstmals meine momentanen Lieblingsblumen wieder; fein riechende Feratipaniblüten.

In der Nähe von Battambang gibt es eine spezielle Attraktion: Der Bambuszug.
Früher zum einfachen Transport von Reis aus den Feldern genutzt, ist es heute ein Touristenzug, der noch auf einer kleinen Strecke des eingleisigen, offiziellen Schienennetztes fährt. Seine Besonderheit: Wenn ein Zug aus der Gegenrichtung erscheint, wird der sehr leichte Bambuszug spontan von zwei Personen aus den Schienen gehoben und nebenan auf die Wiese gelegt. Ist die Strecke frei, kommt der Zug wieder auf die verbogenen Schienen und die Fahrt geht weiter.


