Es ging nordwärts nach Thakhek, dem Mekong entlang. Ich musste den Bus wechseln. Der Lokalbus fuhr langsam über die Holperstrassen, hielt immer wieder an, um Leute mit ihrer Fracht ein- und umsteigen zu lassen. Ich war froh, dass wir fünf Touristen zusammen in einem Tuktuk ins Zentrum fahren konnten. Inzwischen war es nicht 20.00 Uhr wie angekündigt, sondern 24.00 Uhr geworden. Unterwegs hatte ich dem Hostel gemailt, dass ich später kommen würde. „Wir lassen die Türe offen, ihr Bett ist Nr. 8“, schrieben sie mir zurück, ich könne einfach hineingehen. Die Reception des kleinen Hostels wäre nicht mehr besetzt. Uff, das Problem wäre gelöst! Es klappte auch, ich wurde zum Hostel gefahren, die Türe war offen. Nur den Schlafsaal mit den Betten fand ich nicht. Ich suchte im Obergeschoss, fand den Pool im Garten, doch nicht den Schlafsaal. Keine Panik aufkommen lassen, sagte ich zu mir selber. Ich lief nochmals zurück zum Eingang und sah beim erneuten hereinkommen einen kleinen Zettel an der Türe: » Monika Nr. 8″ Das musste es sein. Ich öffnete vorsichtig die Türe und schaute hinein. Hier schliefen schon alle. Ich ging hinein, so leise es mit meinem grossen Rucksack und der Taschenlampe es eben ging. Jemand schreckte aus dem Schlaf aus. Ich schlüpfte in mein Bett, zog mich nicht mehr um, war todmüde.

In Thakhek waren die meisten jungen Traveller auf dem «Loop», einem dreitägigen Motorrad-Abenteuer in den Hügeln unterwegs. Für die wenigen andern Touristen wie ich, war ausser einigen Höhlen nichts weiter zu sehen.
Deshalb fuhr ich weiter mit dem Schlafbus, was erstaunlich bequem war. Ein bisschen Rütteln fördert den Schlaf. Ich wurde morgens um 6 Uhr von einem Mitreisenden geweckt, früher als erwartet waren wir an der Busstation ausserhalb Vientiane angekommen. Ich konnte mir Zeit lassen. In mein Hostel konnte ich erst um 14.00 Uhr einchecken.

Ich fragte herum, brauchte ein Transportmittel zum 3 km entfernten Stadtzentrum. Das Tuktuk fand ich, über den Preis wurden wir und einig (50000 laotische Kip= 2.30 Fr, teuer) und ich stieg mit meinem Gepäck ein. Es dauerte länger, bis wir starteten. Erst musste das Gefährt voll sein, was noch eine weitere halbe Stunde dauerte. Ich fragte den Fahrer schon vor dem Einsteigen, ob er das Barn Laoshostel kenne. Ich war mir nicht sicher, ober er englisch verstand. Er nickte jedoch und fragte mich nochmals nach dem Namen des Hostels, bevor wir starteten. Nach längerer Fahrt und einigem Suchen, wohlgemerkt, mit 12 Laoten im Tuktuk stellte sich heraus, dass er nicht wusste, wo meine Bleibe war. Ein junger Mann wechselte seinen Platz von hinten zum Beifahrersitz und lotste den Fahrer via Natel und zum richtigen Hostel.



Vientiane bezeichnen viele Reisende als langweilige, unintressante Stadt. Tatsächlich habe ich noch nie eine so ruhige Hauptstadt erlebt. Es gibt wenige Strassen, wenige Autos, ich konnte problemlos mit dem Miet-Velo im Zentrum herumfahren. Mir tat es gut für drei Tage in einem ruhigen Hostel zu verweilen. Hier fand ich Alleen von Fragnipaniblüten in vielen Farben. Es sind meine Lieblingsblumen in Asien, sie riechen sehr gut.

Hier lernte ich auch eine Frau meines Alters aus Kalifornien kennen. Sie reist seit 9 Jahren um die Welt. Eine spannende Frau, die ich wieder in Hostel in Luang Prabang traf. Wir unternahmen kleine Ausflüge und tauschten Reisetipps aus.

Luang Prabang-ein Zungenbrecher- ist meine Lieblingsstadt dieses Landes. Die Halbinsel liegt im Norden und ist die ehemalige Königsstadt: Schön restaurierte Klöster mit orangegekleideten Mönchen, gelegen an zwei Flüssen: Mekong und Nahm Khan. In der Umgebung besuchte ich ein Elefantencamps und dem schönsten Wasserfall meiner bisherigen Reise. Hier blieb ich eine Woche und es wäre ein Ort „zum Hängenbleiben“. Ich unternahm kleine Ausflüge mir lieben Reisekolleginnen und Kollegen.

Der Höhepunkt und Abschluss meiner Laosreise war eine zweitägige Bootsfahrt mit dem „Slowboot“ dem langsamen Schiff. Wir waren mit den Einheimischen und ihrer Fracht unterwegs zu den kleinen Dörfern am Mekong.
Hier war der einfache Alltag der liebenswerten Laoten spührbar.
Eine Redewendung sagt: „Die Laoten schauen dem Reis beim Wachsen zu“ Sie sind ein ruhiges Volk mit viel Zeit. Niemand hetzt herum, alle sitzen zufrieden im Boot, essen, trinken und unterhalten sich.

Abends übernachteten wir in einem einfachen Hostel in Pak Bang und am nächsten Morgen bestiegen wir erneut ein Schiff, dass uns in 8 Stunden zur Grenzstadt Huayxay nahe Thailand brachte.
Laos heisst das Land der 10000 Elefanten. So war es bestimmt früher einmal, doch nun gibt es nur noch wenige freilebende graue Riesen. Es ist auch das Land des Wassers. Für mich eines der schönsten Länder Südostasiens.
In den drei Wochen ist mir dieses Laos, dass eingeklemmt ist zwischen dem grossen, allgegenwärtigen China und dem Nachbar Thailand ans Herz gewachsen. Es ist noch nicht sehr erschlossen für den Tourismus und das macht es gerade spannend.
Ich bin froh, dieses Land bereist zu haben !



Kinder kamen zur Anlegestelle des Bootes.
Schöner Sonnenuntergang am Mekong bei Pak Beng.

3 thoughts on “Lieblingsstadt Luang Prabang

  1. Liebe Monika
    Uff…..das wäre nichts für mich. Du erlebst ja allerhand Abenteuer. Schön das du auch immer wieder interssante Leute triffst.
    Ich lese mit grossen intersse deiene Reiseberichte.
    Machs guet und heb dr sorg.
    Liebi Grüess Regula

  2. Liebe Monika
    Ich habe eben deinen letzten Reisebericht gelesen. Ab und zu schaue ich rein. Schöne Fotos hast du gemacht und du schreibst auch sehr gut. Du hast ein gutes Auge für die Schönheiten der Natur und auch für die Menschen, mit denen du zusammen kommst. Laos ist ein Land, das ich auch gerne näher kennenlernen möchte. Wünsche dir weiterhin gutes Unterwegssein.
    Liebe Grüsse Brigitte

    1. Liebe Brigitte, schön dass du immer wieder meinen Reiseblog liest.
      Ja, es macht mir Spass zu Schreiben und Fotos zu machen, ich habe viel Zeit dafür😊und
      Laos ist eine Reise wert…
      💖-liche Grüsse aus Hua Hin
      Monika

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