Laos hat es mir nicht leicht gemacht.

Zuerst war die Frage: Wie komme ich zu der einzigen verbleibenden Grenze von Kambotscha nach Laos? Ich hörte mich bei den Reisenden in den Hostels um, las Reiseführer und Blogs. Ich traf niemanden, der diesen Grenzpunkt passiert hatte. Laos Natur soll schön sein und es wäre dort noch das ursprüngliche Asien, hörte ich immer wieder von Reisenden.
Ein Mitreisender riet mir von Laos ab. Die Busse seien schlecht und sehr langsam, meinte er und es liege überall Plastik herum. Doch zu seinem Erstaunen wäre das Internet überall verbreitet.
Das verunsicherte mich.
Ich beschloss, alles auf mich zukommen zu lassen und mich in Siem Reap zu entscheiden. Dort fand ich ein Busunternehmen, dass die Strecke zur Grenze, den Bus und das Boot in Laos zu den 4000 Inseln in 9 Stunden für 28 USD anbot. Mit andern Reisenden fühlte ich mich sicherer. Es wurde garantiert, dass ein Minivan auf der laotischen Seite der Grenze warten würde.

Wir starteten am Morgen. Es wurde eine kurzweilige Fahrt. Zwei junge Schweizer und ein deutsches Paar waren im Minivan, wir unterhielten uns gut, nach 4 Stunden war Streng Trung erreicht. Hier hiess es: Essen, Geldwechseln und Umsteigen. Das alles dauerte länger, Mitreisende mussten mit dem Tuktuk zum Geldautomaten gefahren werden, auf den Inseln konnte nicht mit Kreditkarte, nur mit laotischer Kip bezahlt werden.
Weiter fuhren wir im sehr voll geladenen Bus auf schlechter Strasse zur abgelegenen Grenze. Es war später Nachmittag, als wir da ankamen. Ausstempeln mit allem Gepäck bei der kambotschanischen Grenze, einige Meter über das Niemandsland laufen. Das richtige Gebäube der laotischen Grenzstation suchen, Papiere ausfüllen, Passfoto und 40 US Dollars für 1 Monat Visa plus zwei Dollars für Gebüren an einem anderen Schalter abgeben. Dann hiess es geduldig warten. Die Pässe wurden im Innern des Büros gestapelt und ans nächste Büro weitergereicht. Dort durfte ich später meinen Pass wieder abholen. Unsere Gruppe half sich gehenseitig, jemand schaute aufs Gepäck, ich bekam Hilfe bei dem «Papierkrieg». Nach über einer Stunde waren wir durch die Grenze, juhuii, wir waren in Laos!

Es war abends, als wir zum Hafen kamen. Nun mussten wir das Gepäck ausladen und in kleine Boote verstauen. Nach 15 Min waren wir auf der Mekonginsel Don Det. Hier gab es nur kleine Wege, keine Strassen, keine Autos. Dafür wenige Tuktuks und Roller, viele Velos. Wir gingen zu Fuss, die Schweizer halfen mir, meine Unterkunft zu finden, es war schon dunkel. Ich war bei einer laotischen Familie einquartiert, die einige bescheidene Zimmer am Fluss vermietete. Es war schwierig zu finden, ich fragte nach. Das gelbe Haus sei es. Ein gelbes Haus im Dunkeln zu finden ist unmöglich. Ich wollte einfach ankommen im neuen Land und ein Zimmer beziehen. Endlich fanden wir es. Das Zimmer war alt, nicht schön, doch ich hätte an diesem Abend überall geschlafen. Ich ass einige Crackers aus dem Rucksack, war müde. Die laute Musik liess mich bis morgens nicht einschlafen. Ich wusste, dass Don Det eine Partyinsel war, doch um Mitternacht sollte es auch hier ruhig werden. Es dauerte bis um 6 Uhr morgens. Wo war ich auch nur angekommen? Wollte ich da bleiben? Gerädert stand ich auf. Es war inzwischen hell und ich hatte Hunger. Ich lief ins Dorf und das einzige Restaurant, dass schon geöffnet hatte, gehörte einem Inder. Er brachte mir indisches Brot mit Minzsauce. Es schmeckte mir nicht! Ich kaufte eine grosse Flasche Wasser und lief zurück.
Auf dem Rückweg stoppte die Frau des Hostels neben mir und lud mich auf ihren Töff auf. Sie fragte mich, ob ich Frühstück esse wollte und so ass ich ein zweites, gutes Frühstück: Eieromletten mit Gemüse und Kaffee. Sie versicherte mir, dass die Musik nur einmal in der Woche am Samstagabend zu hören sei. Mir ging es besser. Ich konnte das Zimmer wechseln. Die Zimmer der Gastfamilie war gestern überbelegt gewesen. Sie hatten mich in einen anderen Haus untergebracht, dashalb hatte ich das Zimmer nicht gefunden.

Ich mietete mir ein Velo und fuhr durch die kleine Insel.
Zusammen mit den beiden Mitreisenden vom Bus erkundeten wir einen Tag später auch die Zwillingsinseln Don Khon mit dem Wasserfall.

Die Tage hier gefielen mir dann doch gut. Es war nachts ruhig und die Natur ist wunderschön.
Die 4000 Inseln bezeichnet ein Gebiet im Süden von Laos. Es sieht hier aus wie Inseln im Meer. Hier ist die breiteste Stelle des Flusses Mekong mit unglaublichen 14 km. Einige Inseln sind bewohnt mit Dörfern, Schulen und Bauernhöfen. Die meisten Inseln sind der Natur überlassen. Hier gibt es den breitesten Wasserfall Asiens, viele kleine Flüsse, in denen man mit Booten fahren und baden kann. Natur pur mit Wasserbüffel und Kühen, viele Hühner und Hähne, die morgens krähen. Die Menschen leben mit der Natur, alle sind sehr entspannt. Man liegt hier gerne auf den Hängematten aus Bambus.. Hier ist der richtige Ort um auszuspannen und zu verweilen
.

Laos lohnt sich zu entdecken.

2 thoughts on “Auf nach Laos

  1. Liebe Monika
    Herzlichen Dank für deinen interessanten Reisebericht. Du erlebst ja allerhand Abenteuer. Gut das du auch immer wieder Reisenegleiter findest
    Weiterhin gute Fahrt
    Liebe Grüsse Regula

    1. Liebe Regula
      Ja, ich habe seit Wochen Glück mit guten Reisekolleginnen und Kollegen, seit ich in Kambotscha bin werde ich stets begleitet.
      Liebi Grüess
      Monika

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