Seit ich in Nepal bin, habe ich schon viele Berge gesehen. Doch nicht den Annapurna 1, er hüllte sich immer in Nebel.
Doch mit der guten Erfahrung der ersten Tour, mit Reisekollegin Andrea, unserem erfahrenen Trekkingführer Hom und einem jungen Träger aus Swaragau wagte ich mich daran. Ein Basislager zu sehen reizte mich schon.
Daraus entstand die Idee der Annapurna-Basecamp-Tour. Ich hatte schon früher davon gelesen, dachte jedoch nicht, dass diese mittelschwere Bergwanderung für mich in Frage kommen würde.

Wir starteten am 25. November von Pokhara mit dem Jeep bis Jhinu und wanderten durch ein langes Tal, über Hängebrücken und steilen Steintreppen bis nach Sinuwa und anderntags durch Rhododendron-und Bambuswälder bis nach Dovan 2600m. Die Spitze des Machapuchare begleitete uns. Am dritten Tag standen wir plötzlich vor einem breiten Wasserfall und daneben im Eichenwald erspähten wir Hanuman-Languren-Affen. Es ging steil aufwärts zum einladenden Dorf Himalaya.


In Deurali auf 3200 m war es kalt. Hom hatte für uns Schlafsäcke mitgenommen, in den einfachen Logdes gab es nirgends Heizungen, (es durfte im Naturschutzgebiet auch kein Holz zum Feuern des Ofens gesammelt werden) Die Fussböden der Zimmer waren aus Beton oder Stein. Abends nach dem Nachtessen lagen wir im Schlafsack mit zwei Decken, den einzigen warmen Ort in der Unterkunft.
Nach Deurali ging der Weg steil nach oben, wir liefen langsam 3 Std bis zum Machapuchare-Basis-Lager 3700m, tranken heissen Tee und assen eine Knoblauch-Nudelsuppe. Knoblauch ist gut gegen die Höhenkrankheit, meinte Hom.
Ein Basecamp hatte ich mir als kahle Steinwüste vorgestellt, hier gab es mehrere Gasthäuser mit Übernachtungsmöglichkeiten. Der heiligste Berg der Nepalesen, der Machapuchare, mit 6990m im Hintergrund war erstmals sehr nahe zu sehen.

Danach verschwand die Vegetation ganz, der Weg wurde breiter, das Tal weiter. Hier spührte ich die Höhe erstmals, hatte einen Druck im Kopf und zog mir Kappe und Handschuhe an, das Gehen wurde anstrengender. Nach zwei weiteren Stunden erreichten wir das ABC, leider wolkenverhangen. Gegen Abend klarte es auf. Ich hatte keine Kopfschmerzen mehr, es ging mir sehr gut und nach dem üblichen Daal But (Linsen-Reisgericht)verkrochen uns mit einer Bettflasche ins Bett. Nachts schlief ich nicht gut. Ich wollte die Sterne sehen. Bei Vollmond war es sehr hell über den Bergen, eine tiefe Ruhe legte sich über dem ABC auf 4130m Höhe.

Morgens freie Sicht mit 360 Grad Rundumblick auf die Eisgiganten Annapurna 1, 3 und Süd (8091m) und Hiunchuli (6423) und Gangapurna. Grosse Gletscherfelder bedeckten den unteren Teil der Berge. Um 6.30 Uhr glänzte die Bergkette des Himalayas im aufgehenden Sonnenlicht golden. Ich kommte mich nicht sattsehen, es war ein grandioses Naturerlebnis und es war riesiges Wetterglück, denn schon nach dem Frühstück zogen die Wolken wieder auf und verdeckten die Gipfel.




Wir stiegen im drei Tagen ab, sahen uns die alten Häuser von Ghandruk an und in Chromrong tranken wir Schwarztee aus eigener Produktion, noch nie vorher habe ich Teepflanzen gesehen.


Müde und höchst zufrieden fuhren wir mit Reisegefährten das letzte Stück des Weges mit dem Jeep nach Pokhara zurück, genossen eine warme Dusche, frische Kleider und ein warmes Bett.
Welch eine schöne Trekkingtour durften wir erleben🥾🥾
Liebe Monika
Herzlichen Dank für dein Reisebericht. Die Berge sehen ja fantastisch aus. So schöön….
So vieles erlebst du dort in Nepal.
Bin gespannt wohin deine Reise dich weiter führt nach Nepal.
Ich wünsche dir vor allem warme Nächte.
Liebe Grüsse Regula